Wing Tsun oder gerne auch "chun" geschrieben ist ein südchinesischer Kampfkunststil, der bekannt ist für seine einfach anmutende, direkt Art zu kämpfen und seine fließenden, weichen Bewegungen. Daher ist Wing Tsun auch größtenteils bekannt als "weicher" Stil, eigentlich ist er aber eine Mischung aus hart und weich. Diese weichen Bewegungen kommen daher, das Wing Tsun von einer Frau für eine Frau entwickelt wurde und erst im Laufe seine Entwicklungsgeschichte immer weiter verfeinert wurde. Durch diese weiche Komponente gepaarten mit direkten, stellenweise sehr gefährlichen Angriffstechniken kann Wing Tsun leicht die Anforderungen einer realistischen Selbstverteidigungsmethode erfüllen.

Zur Entstehungsgeschichte des Wing Tsun existieren verschiedene Überlieferungen. Inwieweit diese den Tatsachen entsprechen, kann aufgrund fehlender wissenschaftlicher Belege nicht mehr überprüft werden. Entwickelt wurde es über Hunderte von Jahren und hat angeblich seine Wurzeln im berühmten Shaolin-Kloster. Dabei wird von einem südlichen Shaolin-Kloster berichtet, welches im Gegensatz zum nördlichen Shaolin-Kloster heute nicht mehr besteht.

In der am weitesten verbreiteten Version der Entstehungsgeschichte wird beschrieben, dass die Nonne Ng Mui versuchte, ein Kampfsystem für körperlich Unterlegene zu entwickeln, das mit der kraftvollen Shaolin-Kampfkunst der Mönche konkurrieren konnte. Ihr Wissen gab sie an ein Mädchen weiter, das sich gegen einen lokal ansässigen Kämpfer zur Wehr setzen musste, der sie immer wieder bedrängte. Dieses Mädchen hieß Yim Wing Tsun (Yim „Geheimnis“, Wing „preisen“, Tsun „Frühling“).

1976 kam das Wing Tsun durch Keith R. Kernspecht, dem ersten deutschen Schüler von Leung Ting, nach Deutschland und in Kiel wurde in Anlehnung an die IWTA von Leung Ting (International Wing Tsun Association) die EWTO (European Wing Tsun Organisation) gegründet. Die EWTO hat maßgeblich zur starken kommerziellen Verbreitung der Kampfkunst Wing Tsun in Europa beigetragen. Mittlerweile gibt es zwar zahlreiche Verbände, Schulen, Vereine und Einzellehrer, die sich der Verbreitung des Wing Tsun verschrieben haben aber, anders als bei vielen Sportarten gibt es derzeit nicht einen Wing-Tsun-Dachverband, sondern zahlreiche konkurrierende Verbände und Schulen.

Da sich Wing Tsun Schüler gerade am Anfang ihres Studiums verwirrt fühlen durch die diversen Namensgebungen im Wing Tsun und dem damit verbundenen Anspruch der Lehrer auf „Echtheit“ ihres Systems und dem absprechen der Kompetenz der anderen Lehrer, will die Fachschule für Wing Tsun hier möglichst neutral aufklären.

Da Qi Xing Wing Tsun ein Prinzipienstil ist, der zwar Techniken nutzt um eine Form (Siehe Qi Xing Stufe 1 Form) zu erhalten, aber sonst eigentlich nur Fähigkeiten konditioniert, kann man man dieses Fähigkeitentraining bzw. Sichtweise des Wing Tsun in jede anderes Kampfkunsttraining integrieren. Insbesondere andere Linien des Chinesischen Kampfkunststils Wing Tsun (in jeder Schreibweise) können so ihr Repartoir sinnvoll erweitern, ohne aber neue Formen oder ganz neue Abläufe zu erlernen.

Yip Man (oder Ip Man) erlernte die bis dahin noch kaum bekannte Kampfkunst Ving Tsun von Chan Wah Shun in der Stadt Lin Fa Dei. Spätere Lehrer Yip Mans waren Chans Schüler Ng Jung Su und ein Sohn von Chans Lehrer mit Namen Leung Bik.

Mit fünfzehn Jahren ging Yip Man nach Hong Kong, verließ die Stadt jedoch für zwei Jahre wieder, um seine Ausbildung in der Kampfkunst zu beenden. Yip Man arbeitete auch einige Jahre als Ermittler für die Polizei in Südchina, bevor er wieder nach Hong Kong kam, um eine Ving-Tsun-Schule in der Kowloon Restaurant Association zu eröffnen. Dieser folgten später noch weitere.

Auf unserem Weg bei den besten Quellen der Welt unser Wing Tsun System zu verbessern ist die Fachschule für Wing Tsun natürlich nicht an dem wohl berühmtesten Schüler von Yip Man vorbei gekommen: Bruce Lee!

Nach einer 3-jährigen Vollzeitausbildung auf Schloß Langenzell durch Sifu K.R. Kernspecht, Heinrich Pfaff, Andreas Groß, Bernd Wagner und Stefan Fischer eröffnete 1995 Peter Laewen seine erste Wing Tsun Schule in Würzburg.

Im Juni 1996 verließ Peter Laewen aus persönlichen Gründen die EWTO. Nach einer Zeit der Ruhe und als Wing Tsun Privatlehrer  befreundete sich Peter Laewen mit Sifu Salih Avci an und eröffnete unter seinem Verband WTEO wiederum eine der Öffentlichkeit zugängliche Schule.

Im März 2004 wurde Peter Laewen von Sifu Salih Avci der 2. Lehrergrad verliehen und kurze Zeit später trennten sich die Wege der beiden Freunde. Peter Laewen wollte seine Schüler auf eine andere, seiner Meinung nach freiere Art und Weise, das komplette Wing Tsun System vermitteln.

Unter Dai-Sifu Martin Dragos schloss Peter Laewen 2005 das waffenlose Wing Tsun System ab und wurde von ihm zum "Sifu" ernannt. Seit dem widmet sich Sifu Peter Laewen dem tieferem Studium der Waffen im Wing Tsun System.

Im Jahr 2007 nahm Peter Laewen Michael Derpsch als Privatschüler an und Ende 2012 schloss Sifu Michael Derpsch das komplette waffenlose Wing Tsun System bei ihm ab.

Sifu Sascha Müller aus Sankt Inbert betreibt seit über 30 Jahren Kampfkunst und gründetet zusammen mit Sifu Michael Burgard und Sihing Frank Klicker Anfang 2006 den 1. Kampfkunstverein 06 Saarland e.V.

2004 verließ Sifu Sascha die EWTO und beendete seine Wing Tsun Ausbildung bei Dai-Sifu Martin Dragos, so wie dieser das System von Dai-Sifu Sergio Iadarola gelernt hatte und dieser von GGM Leung Ting die waffenlose Ausbildung und von GM Allan Fong die Waffenausbildung bekam.

Seit Ende 2010 nimmt Sifu Michael Derpsch regelmäßig Privatunterricht bei Sifu Sascha Müller, erst um sein waffenloses Wing Tsun weiter für seine Schüler zu verbessern, heute um sich dem tieferen Studium der Wing Tsun Waffen zu widmen.

Im zarten Alter von 6 Jahren begann Michael Derpsch diverse Kampfsportarten zu trainieren und kam 1997 zum Wing Tsun. Seine lehrende Tätigkeit begann er in der EWTO Academy Frankfurt, setzte sie als Privatlehrer fort und begann 2009 seine eigene Wing Tsun Schule in Hasselroth Gondsroth zu leiten. Seit 2015 leitet Dai-Sifu Michael Derpsch nun die Fachschule für Wing Tsun in Bruchköbel bei Hanau.

Ein nicht zu verachtender Nebeneffekt des Wing Tsun Trainings sind die gesundheitlichen und mentalen Aspekte. Denn Wing Tsun fördert und fordert den gesamten Bewegungsapparat Körper, und ohne das der Übende über besondere Körperkraft, Beweglichkeit und Flexibilität verfügen muss.

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